Man wird nicht richtig dominant, sadistisch, devot oder masochistisch. Man ist es. Man stellt es irgendwann fest, entscheidet für sich, ob man dem mehr nachgehen möchte oder nicht und wenn ja, sucht man sich durch Erfahrungen den für sich richtigen Weg. Findet dabei welche, die mit den eigenen Vorlieben und Ansichten dazu konform gehen und man findet auch die, die damit nicht konform gehen. Man spricht darüber und kommt überein, geht zusammen weiter und stellt dabei fest, dass für einen in der Praxis manches Kopfkino so gar nicht toll ist. Ebenso stellt man hier und da fest, daß eigentlich etwas, was man eher ablehnte in der Theorie, in der Praxis richtig geil ist. Hier und da ändert man im Laufe der Zeit sogar eigene anfängliche Ansichten, sieht so manches mit der Zeit gänzlich anders. Man ist immer toll oder "der einzig wahre Herr" für jemanden, der auf die eigenen Vorlieben voll abfährt. Umgekehrt ebenso. Und jemand, dessen Einstellung dazu zu einem gar nicht passt, kann auch mal schnell als "Dummdom", Wunschzettelsub" etc. pp., hingestellt werden. Es gibt weder die einzig wahre Handhabe im BDSM und es gibt nicht den "einzig wahren und richtigen Dom/Herrn/Herrin/Sub/Sklavin/Sklave".
Achte auf Dein Gegenüber, stecke im Vorfeld die Rahmenbedingungen ab, lass es auch mal locker an gehen und geh umsichtig an Neues ran und sei bereit auch für Fehler einzustehen. Ein Höher, Schneller, Härter und Mehr kommt von allein und geht immer in die Hose, wenn man nur daran seine Befriedigung erfüllt sieht.
BDSM ist ein Miteinander, wie das aussieht bestimmen Du und Deine Partner/innen.
"Ich kann ihm nicht alles 'vorkauen' was ich will und danach entspannen wenn er Wort für Wort macht was ich wollte."
Kein Mensch ist Gedankenleser und was vorallem wir Frauen im BDSM oft lernen müssen, ist die Klappe auf zu bekommen und dem anderen auch wirklich sagen, was in uns vorgeht. Ein "das mußt du doch wissen oder selbst drauf kommen" ist im BDSM falsch.
Ich hab z.B. damals am Anfang beispielsweise immer groß zu erzählen gewusst, was ich denn alles nicht wollte. Dann aber hat mir endlich mal jemand die Pistole auf die Brust gesetzt und von mir verlangt zu sagen, was will ich denn eigentlich?
"aber es gibt mir nicht die Erfüllung die ich als Sub Suche."
Weißt Du denn, ob und welche Erfüllung es ihm brachte? Habt ihr beide richtig darüber gesprochen? Ohne nun etwas hinein zu interprätieren, neutral gefragt - Will er all das auch für sich selbst?